In Kota Bharu, der Hauptstadt des malaysischen Bundesstaates Kelantan, sind nicht nur die buddhistischen Tempel im thailändischem Stil, die Moscheen oder die einzigartige Architektur des Sultan-Palastes sehenswert, sondern auch die hier gefertigten Drachen, die sogenannten Wau Bulans. Zur Herstellung dieser traditionellen Kunstwerke benötigt man viel Geschick und eine enorme Geduld.
Der Name entsteht aus der Kombination Mond (Bulan) und Drache (Wau). Diese Art des Drachens erhielt den Mondzusatz durch den mondsichelförmigen unteren Teil, der beim Steigenlassen an den aufgehenden Mond erinnert. Das Segel wird aus Reispapier gefertigt, oft mit bunten und blumenartigen Mustern bemalt. Für den Rahmen wird leichter Bambus verwendet. Ein Wau Bulan ist meist 2,5 Meter breit und 3,5 Meter lang und gibt dank seiner besonderen Konstruktion einen hohen Summton von sich, wenn er in den Lüften schwebt. Der Monddrache hat sogar eine nationale Bedeutung: er findet sich auf der Ein-Ringgit-Banknote wieder und ebenso auf der Rückseite der malaysischen 50-Cent-Münze. Drachenfliegen an sich ist ohnehin ein Volkssport in Malaysia – Experten können ihre Drachen bis zu 450 Meter hoch steigen lassen und das beweisen sie landesweit auf Wettkämpfen und Festivals.