Der Bundesstaat Sabah im malaisischen Teil Borneos steckt voller Superlative und unberührter Schätze und ist vor allem für Kultur- und Naturliebhaber ein absolutes Muss. Sabah ist ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen. Hier leben rund 30 indigene Gruppen, die auf über 50 Sprachen und 80 ethnischen Dialekten miteinander kommunizieren. Jede Gemeinde besticht mit ihrer ganz eigenen farbenfrohen Kultur, einem Reichtum alter Traditionen, Festen und Bräuchen, die es bei einer Reise durch Sabah zu entdecken gilt.
Die größte ethnische Gruppe in Sabah, die Kadazan-Dusun, ist an der Westküste angesiedelt. Die Kadazan-Dusun sind vor allem für ihre traditionellen Reiserntetechniken bekannt. Die einstmals wohlhabenden Landwirte und wichtigsten Reisproduzenten im vielseitigen Bundesstaat üben heute die unterschiedlichsten Berufe aus. Doch eins ist über die Jahrhunderte geblieben: Nach wie vor dreht sich ihr Glaubenssystem um das Pflanzen und Ernten von Reis. Die religiösen Zeremonien werden von der Bobohizan — einer weiblichen Priesterin – geleitet.
Das Archipel Semporna bietet ein Fenster zu einem der geheimnisvollsten indigenen Völker Südostasiens, den Bajau. Sie leben sowohl an der Ost- als auch an der Westküste Sabahs und je nach Wohnort gibt es innerhalb der Volksgruppe sprachliche und kulturelle Unterschiede. An der Westküste leben überwiegend Bauern, die bekannt für ihre Reitkünste sind. Sie züchten Ponys, Büffel und Rinder und bauen Reis an. An der Ostküste leben dahingegen Bajaus, die Seenomaden sind und nur ans Land kommen, um dort ihre Toten zu begraben.
Die Murut stammen aus dem Südwesten Sabahs und abgelegenen Teilen des Landesinneren in der Nähe der Stadt Keningau. Früher wohnten sie in den traditionellen Langhäusern, sie waren großartige Jäger, die Speere, Blasrohre und vergiftete Pfeile verwendeten. Sowohl die Häuserform als auch die einst gefürchtete Kopfjagd sind heutzutage allerdings nicht mehr üblich. Besonders berühmt sind die Hochzeiten der Murut, vor allem für die aufwändige Brautwerbung, Zahlung des dazugehörenden Brautpreises und die mehrtägigen, ausgelassenen Feierlichkeiten mit Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten.
Neben den kulturellen Highlights, die es in Sabah zu erkunden gilt, ist der süd-westliche Teil Malaysias ein wahres Paradies für Ökotourismus und Outdoor-Aktivitäten und lockt mit einer faszinierenden Kombination aus smaragdgrünem Regenwald, unberührten Sandstränden, farbenfrohen Korallenriffen und einer schillernden Flora und Fauna. Die Dschungelgebiete gehören zu den ältesten Urwäldern der Welt und die Artenvielfalt erreicht Rekordniveau, vor allem in den Wäldern des Nationalparks Kinabalu rund um den höchsten Berg des Landes, Mount Kinabalu. Der Park ist eine der wichtigsten biologischen Stätten der Welt und wurde zum ersten UNESCO-Welterbe in Malaysia erklärt. Dort konzentrieren sich über die Hälfte aller Pflanzenarten Borneos. Durch den starken Höhenanstieg erstreckt sich der Kinabalu Nationalpark über vier verschiedene Klimazonen und trumpft daher mit einigen Superlativen auf. Allen voran finden Abenteurer dort die Rafflesia, eine der größten Blumen der Welt.
Ein weiteres Traumziel Sabahs befindet sich direkt vor der Ostküste des vielseitigen Bundesstaates: Das Tauchparadies Sipadan ist ein Geheimtipp für Taucher und Schnorchler und liegt inmitten eines der artenreichsten Meereslebensräume der Welt. Grüne und Echte Karettschildkröten sowie riesige Schwärme von Barrakudas, Großaugenmakrelen und Büffelkopf-Papageienfischen sind unter der Wasseroberfläche zu finden. Andere pelagische Arten wie Mantarochen, Adlerrochen, Hammerhaie und Walhaie tummeln sich ebenfalls vor der Küste von Sipadan. Und auch die gigantischen Walhaie sorgen für einmalige Urlaubserlebnisse.